Am 15. Januar 2015 wurde der im September 2011 eingeführte Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken durch die Schweizer Nationalbank aufgehoben. Infolgedessen kam es zu einer sprunghaften Aufwertung der Schweizer Währung. Durch diesen Zug gab die SNB dem Druck der Finanzmärkte nach. Der Aufwand den Schweizer Franken gegenüber dem schwachen Euro künstlich niedrig zu halten wurde für die Schweizer National Bank immer aufwendiger. Laut der SNB habe sich die Lage deutlich gebessert und eine weitere Aufwertung sei für die Schweizer Wirtschaft erträglich.
Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses bleibt nicht ohne Folgen.
Das Bruttoinlandsprodukt
Die letzten Prognosen zum Bruttoinlandsprodukt der Schweiz wurden am 18. Dezember 2014 bekannt gegeben. Diese besagen, dass das BIP von 2,1% im Jahr 2015 auf 2,4% 2016 ansteigen wird. Ebenfalls wurde ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit prognostiziert. Durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar 2015 sind diese Aussagen hinfällig und nicht mehr aktuell. Beläuft es sich weiterhin auf eine Höherbewertung des Schweizer Frankens, ist mit einer sinkenden Wirtschaftsentwicklung zu rechnen. So geht zum Beispiel das Wirtschaftsforschungsinstitut Bakbasel von einem deutlich schwächeren Wachstum der Wirtschaft und einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit aus. Basis dieser Prognose ist die Stabilisierung des Franken von 1,05 zum Euro. Laut des Institutes sei es nicht realistisch, dass der Franken sich, wie zu Zeiten des Euro-Mindestkurses, bei 1,20 zum Euro einpendle.
Auswirkung auf die Wirtschaft
Die Tourismusbranche in der Schweiz ist stark betroffen. Dieser Markt macht rund 3% des BIP aus. Die Schweiz ist vor allem in den Wintermonaten ein beliebtes Reiseziel vieler Urlauber. Skigebiete und eine schöne Natur ziehen jedes Jahr eine Menge Menschen in die Kantone. Nach Bekanntgabe der Aufhebung des Mindestkurses, stornieren Touristen ihre Reise in die Schweiz. Grund hierfür sind die steigenden Preise und somit höheren Kosten.
Ebenso ist die Exportwirtschaft betroffen, da Schweizer Produkte durch den starken Schweizer Franken im Ausland teurer werden. Nach Einschätzungen der USB wird die Exportwirtschaft rund 0,7% des BIP einbüßen.
Ausblick
Zurzeit ist die Schweizer Wirtschaft verunsichert, da die Planbarkeit der letzten Jahre durch die Aufhebung des Wechselkurses verloren gegangen ist. Abzuwarten ist der weitere Verlauf des Wechselkurses Franken zum Euro. Dieser trägt maßgeblich zur wirtschaftlichen Lage der Schweiz bei. Wenn Sie weitere Informationen zu der aktuellen Wirtschaftslage in der Schweiz benötigen oder das Land ein potentieller Offshore Standort für Sie ist, sprechen Sie uns bitte an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auch auf unserer Seite: e|m|s – Firmengründung im Ausland