Offshore Gründung: Was macht eigentlich einen guten Offshore-Standort aus?

Offshore Gründung: Was macht eigentlich einen guten Offshore-Standort aus?

Sie haben sich bereits zum Thema Offshore Gründungen informiert und sind sich aber nicht sicher, welcher der vielfältigen Standorte rund um den Globus für Ihr Unternehmen in Betracht kommt? Belize, Dubai, die Cayman Island oder doch eher Zypern? Selbstverständlich hängt Ihre Antwort vom konkreten Unternehmensprofil Ihres Vorhabens sowie der spezifischen Ziele ab. Allerdings lassen sich jedoch einige allgemeine Merkmale herausstellen, die regelmäßig einen guten Offshore-Standort ausmachen.

Hier sind die unserer Meinung nach wichtigsten Gesichtspunkte, mit denen Sie sich in jedem Fall näher befassen sollen:

1) Stabile Regierungsverhältnisse

Stabile politische Verhältnisse und eine dauerhaft beständige Politik sollte zunächst die Grundvoraussetzung für einen Offshore-Standort für Ihr Unternehmen sein. Nur so verfügen Sie über mittel- bis langfristige Planungssicherheit. Die Möglichkeit eines drohenden Militärputschs z.B. könnte Ihre Unternehmung gänzlich zum Erliegen bringen.

2) Schutz der Privatsphäre  

Der Schutz der Privatsphäre und etwaige Offenlegungspflichten von Bilanzen, Buchhaltungsunterlagen, Adressen von Geschäftsführern und Gesellschafterlisten werden in den verschiedenen Offshore-Ländern durchaus unterschiedlich streng, bzw. liberal gehandhabt. Je nach Art Ihrer Unternehmung sollte also im Voraus geklärt werden, inwieweit eine Unternehmensanonymität im jeweiligen Land gewährt wird bzw. ermöglicht wird.

3) Die wirtschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen

Die lokale Wirtschaftsgesetzgebung spielt eine wesentliche Rolle für die gesellschaftsrechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Welche Form von Gesellschaften existieren? Wie schnell kann eine Gründung erfolgen? Ist dies Online möglich oder ist gar ein Erscheinen vor Ort erforderlich?  Können Gesellschaftsdokumente auf Englisch eingereicht werden?

4) Die Steuergesetzgebung und das internationale Standing

Das Hauptziel und der Hauptanreiz der Offshore-Standpunkte ist gewöhnlicherweise eine gemäßigte Steuerpflicht im Vergleich zum deutschen Gesellschaftssitz. Offshore-Unternehmen streben in der Regel einen Standort an, in welchem eine sehr gemäßigte oder keine Steuerpflicht für Unternehmensgewinne besteht, um Gewinne zu maximieren und mehr Cash-Flow für die Unternehmenssteuerung zur Verfügung zu haben. Die Ausprägungen der verschiedenen Steuergesetzgebung fallen naturgemäß stark unterschiedlich aus.

Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Gesichtspunkt, hinsichtlich der Steuergesetzgebung ist neben der potentiellen Steueroptimierung auch das internationale Standing. Inwieweit ist Ihr potentieller Offshore-Standort von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannt? Bestehen Doppel-Besteuerungsabkommen mit Deutschland, weiteren EU-Staaten, den USA etc.? Ist der potentielle Offshore-Standort gar auf einer schwarzen Liste der OECD geführt?

Fazit

Stabile Regierungsverhältnisse sollten in jedem Fall eine Grundvoraussetzungen für jede Offshore-Unternehmung sein. Die maßgeblichen Kriterien für Steuer- und Wirtschaftsrechtsgesetzgebung sind auch in jedem Fall wichtig, können jedoch je nach Unternehmen, Industriezweig und Zielsetzung des jeweiligen Unternehmen bereits extrem unterschiedlichen Anforderungen unterliegen. Der fachmännische Vergleich verschiedener Standorte ist unserer Auffassung nach in jedem Fall zu empfehlen.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auch auf unserer Seite: e|m|s – Firmengründung im Ausland